Updates zum Leben als Au Pair
Aller Anfang ist mühsam
Mein Entschluss Au Pair zu werden steht schon lange fest.
Doch dann kam Corona
Ich kam ins Zweifeln, denn meine ganzen Vorstellungen und Träume wurden über den Haufen geworfen.
Ich bin schon immer ein Mensch gewesen, der gerne und viel plant. Je größer die Vorfreude wird desto langsamer vergeht aber auch die Zeit. Mit jedem Tag der vergeht kommt mir die Zeit bis es endlich soweit ist länger vor. Um dem entgegen zu wirken träume ich von der bevorstehenden Zeit und male mir aus wie wohl sein wird. Einerseits hilft das andererseits provoziert das aber auch Enttäuschungen.
Tritt nun etwas ein, das nicht in meine Vorstellungen passt, so werden all meine Träume auf einmal zerstör und ich war mir in diesem Fall von Corona nicht mehr sicher, ob ich überhaupt noch nach Schweden möchte.
Bei uns wurde gerade zu den ersten Hochzeiten sehr viel Panik gemacht und Schweden wurde stets als das Land dargestellt, das am wenigsten tut und am gefährlichsten ist.
Mir war klar, dass ich unter diesen Umständen nichts unternehmen möchte wenn ich nach Schweden gehe. Die Ansteckungsgefahr wäre zu groß gewesen. Nicht nur ich dachte so, sondern auch meine Freunde und Familie. Alle machten sich Sorgen, würden mich aber dennoch unterstützen.
Mein Plan war es Leute kennenzulernen, viel zu unternehmen und möglichst viel auszuprobieren in Sachen neues Hobby. Doch das war nun undenkbar. Somit hätte ja das gesamte Auslandsjahr kaum noch Sinn.
Das sind aber nicht die einzigen Gründe.
Ein anderer war, dass ich nach diesem Auslandsjahr Pharmazie studieren möchte. Neu eingeführt wurde dafür ein Eignungstest, der im Mai stattfindet. Die Einschreibefrist wäre im Juni gewesen, ich sollte aber erst im Juli wieder nach Deutschland kommen. Somit müsste ich mich einerseits während meiner Zeit als AuPair für den Test lernen und andererseits ständig zurückfliegen um des besagten Test zu machen und mich einzuschreiben. Das wäre so zeit- und geldaufwendig geworden, dass sich das Auslandsjahr ebenfalls nicht gelohnt hätte.
Auch die Beziehung zu meinem Freund hat sich stark geändert während 2020. Durch das "Coronaaus" in der Schule hatten wir viel Zeit zusammen verbracht. Ich habe lange Zeit bei ihm gewohnt und wir haben sooo viele, unglaublich schöne Dinge unternommen, dass ich mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen kann. Ein Jahr von ihm getrennt zu sein kam mir vor wie ein halbes Leben; so lange und unaushaltbar. Wir hatten so viele Pläne und es hätte mich verrückt gemacht all diese für ein Jahr auf Eis zu legen
Ich hatte schon immer große Träume und bin ein Meister darin sie mir auszumahlen und zu planen, was man planen kann. Ich stecke all meine Energie in diese Träume, nur um kurz vor Schluss zurückzuziehen und aus irgendeinem Grund mich dagegen zu wehren. Ich schmeiße jedes mal kurz vor Ende alles hin, bekomme dieses mulmige Gefühl und stelle mich selbst in Frage. Aber immer erst dann, wenn ich das Ziel quasi schon erreicht habe. So war es auch dieses mal. Ich hatte eine Gastfamilie, einen unterschriebenen Vertrag und ein Startdatum, aber plötzlich auch eine große Unsicherheit.
So sprach also nichts für den Aufenthalt in Schweden. Außer einmal meinen Traum zu leben, mein Fernweh nach Schweden zu stillen oder einmal etwas großes in meinem Leben zu machen, bevor ich keine Möglichkeit mehr dazu habe. Ich sollte nochmal etwas für mich machen. Etwas, das mich weiter entwickelt; etwas, das meine Persönlichkeit und Erfahrung wachsen lässt.
Es geht los!
Dann war es soweit.
Wegen meiner Sturheit, meinen Traum nicht aufzugeben, aber auch meiner Einsicht, dass ein Jahr zu lange wäre, habe ich mit meiner Gastfamilie geeinigt, dass ich von August bis Ende des Jahres/Anfang 2021 nach Schweden gehe. Und so begann das Abenteuer.
Seit einer Woche schreibe ich an meiner Packliste, sowie meinen Einkaufslisten und ToDos.
Ich bin wieder nach Hause gezogen, um alles zu packen und schon lange ziehe ich das, was ich mitnehmen möchte nicht mehr an. Ein paar Tage vorher habe ich bereits mit dem Packen begonnen und mich streng an meine Packliste gehalten. Aber dennoch... sowohl mein Koffer, als auch mein Handgepäck ist zu schwer. Mir bleiben nur zwei Möglichkeiten: entweder ich buche einen weiteren Koffer oder ich schicke die schweren Pullis und einige andere Dinge per Post nach Schweden.
Weil ich keinen zusätzlichen Koffer, mit den damit verbundenen Kosten, wollte entschied ich mich für ein Paket. Doch das bereitete das nächste Problem: Völlig entnervt sind wir das 6. Mal einkaufen gefahren und haben das größte Paket gekauft, das wir finden konnten. Trotzdem zu klein... Zum Glück hatte mein Freund, der mich immer begleitet und unterstützt, noch einen großen Karton. Sein Vater brachte ihn und das Kofferproblem hatte endlich ein Ende.
Da kam auch schon der letzte Tag zu Hause. Ich genoss die Zeit mit meiner Familie und ging ein letztes Mal mit ihr essen. Und schon war auch der letzte Abend vorüber und der Morgen der Abreise bricht an.
Und dann ging es auch schon um halb neun zum Flughafen. Da ich online eingecheckt hatte konnte ich direkt zum Schalter. Durch Corona ist
am gesamten Flughafen Maskenpflicht. Das machte die Wartezeit am Schalter nur
umso länger.
Der Koffer war abgegeben und wir machten uns auf den Weg zum
Gate. Das hatte jedoch noch nicht offen und ich konnte mit meiner Familie in
Ruhe frühstücken und mich verabschieden.
Doch dann war auch diese Wartezeit zu Ende und ich konnte
meine Familie das letzte Mal für lange Zeit umarmen.
Am Security-Check gab es dann schon das nächste Problem.
Mein Handgepäck bestand aus einer Reisetasche und einem Rucksack, der die Maße
des persönlichen Gegenstandes erfüllte. Nur was ich nicht wusste ist, dass der persönliche
Gegenstand nur eine Laptoptasche o.ä. sein darf. Zum Glück hatte ich nur meinen
Laptop, Ladekabel und Flüssigkeiten darin. Und so durfte ich weiter. Nach kurzer
Zeit begann auch schon das Boarding und ich konnte ins Flugzeug. Das lief nach
Gruppen ab und das Flugzeug wurde quasi von hinten her aufgefüllt.
Der Flug ging schnell vorbei und auch die nächsten 2 Stunden
am Amsterdamer Flughafen vergingen schneller als erwartet. Dank Steckdosen und
WLAN konnte ich sogar etwas für den Blog machen.
Der Flug zum Zielflughafen war ziemlich leer, sodass niemand
neben mir saß und ich in Ruhe einen Film schauen konnte. Auch im Flugzeug war
übrigens gab es eine ständige Maskenpflicht.
Endlich angekommen musste ich ein wenig auf meinen Koffer am
einzigen Gepäckband im ganzen Flughafen warten. Das war aber nicht schlimm,
denn gerade als ich raus bin kam meine Gastfamilie für die nächste Zeit. Ich
lernte das erste Mal meine Gastkinde kennen und ich bin mir sicher:
Ich war mindestens genauso sehr aufgeregt, wie die Beiden.
Ich bekam alles gezeigt und wir verbrachten einen gemütlichen
Abend. Doch dann ging es auch schon früh ins Bett, denn am nächsten Morgen
gingen Schule und Kindergarten wieder los.
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